Zins und Zinseszins einfach erklärt – Damit wirst du reich

Veröffentlicht von Moritz am

Heute stelle ich dir das Werkzeug vor, das dich reich macht. Kein Spaß, der Zinseszins ist die mächtigste Waffe, die die Finanzwelt zu bieten hat. Er ist dafür verantwortlich, dass aus einem kleinen Geldbetrag ein großes Vermögen entsteht. Hier stelle ich dir das Konzept von Zins und Zinseszins vor.

Für dich als angehenden Profitmacher ist dieser Artikel hilfreich, weil er gleich zwei zentrale Profitmacher-Themen behandelt. Zum Einen hilft er dir beim besseren Verständnis unseres Geldsystems und zum Anderen ist der Zinseszins für dich beim Investieren ein spannendes Thema.

Zinsen sind relevant, wenn es um Fremdkapital geht, der Zinseszins wiederum wird beim Investieren interessant. Wenn wir von Zinsen sprechen, dann kannst du gewisse Parallelen zur Rendite ziehen.

Zinsen

Kaum zu glauben, aber Zinsen gehören zu den schwierigsten und umstrittensten Gebieten der Volkswirtschaft.

Wie alle Waren und Dienstleistungen haben auch Kredite einen Preis. Der Preis für das Ausborgen eines bestimmten Geldbetrags wird als Zins bezeichnet. Damit sind Zinsen jene Mehrkosten, die man zahlt, damit die Bank Geld zur Verfügung stellt.

Wenn Kreditnehmer sich Kapital ausleihen, zahlen sie Sollzinsen. Für Geldanlagen wie z.B. Tagesgeld oder Festgeld erhalten Sparer Habenzinsen. Zinsen werden in Prozent, bezogen auf das Zeitintervall, beispielsweise pro Jahr (p. a.) oder pro Monat (p. m.) angegeben.

Der Zinsbetrag ergibt sich aus Zinssatz, Laufzeit und Höhe des überlassenen Kapitals. Das Niveau des Zinssatzes hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem sprechen wir hier von Angebot und Nachfrage auf dem Geld- und Kapitalmarkt, der Bonität des Schuldners, dem Leitzins und dem Zweck der Geldüberlassung.

Der Zins muss vertraglich oder gesetzlich geregelt sein. Unterschieden werden Geldmarkt- und Kapitalmarktzinsen. Geldmarktzinsen werden beispielsweise für eine kurzfristige Geldanlage bis zu einem Jahr berechnet, Kapitalmarktzinsen für die mittel- bis langfristige Geldleihe.

Aufgaben des Zinses

Zinsen dienen als Risikoprämie für die Unsicherheit, dass das Kapital nicht zurückgezahlt wird. Außerdem fungiert der Zins als Inflationsausgleich, der den Kaufkraftverlust aufgrund des Zeitablaufs ausgleichen soll. Zusätzlich soll er bewirken, dass das Geld zu jenen Unternehmen und Menschen gelangt, die daraus das Beste machen, also die Gesellschaft mit ihren Gütern und Dienstleistungen voranbringen. Auf der anderen Seite soll der Zins verhindern, dass Geld in unsinnige Investitionsprojekte fehlgeleitet wird.

Bestandteile von Zinsen

Der Zins setzt sich aus vier Komponenten zusammen.

  • Zum einen ist die Bearbeitungsgebühr im Zins enthalten.
  • Die Liquiditätsprämie wird erhoben, weil Banken ein Prozent der Kreditsumme mit Zentralbankgeld absichern müssen.
  • Dritter Bestandteil stellt die Risikoprämie dar. Die Bank sichert sich damit gegen die mögliche Zahlungsunfähigkeit ihres Schuldners ab.
  • Zuletzt ist im Zins noch die Inflationsprämie enthalten. Diese bemisst sich aus der erwarteten jährlichen Inflationsrate.

Alle vier Bestandteile zusammen bilden den sogenannten Nominalzins. Zieht man die Inflationsprämie ab, sprechen Fachleute vom Realzins.

Alternativen zum Zinsmodell

Die meisten Menschen haben sich derart an das Zinsprinzip gewöhnt, dass sie es fast für naturgegeben halten.

Tatsächlich aber gibt es erstaunlich viele Alternativen. Zwei davon möchte ich kurz erwähnen:

  • Zum Einen wäre da die schweizerische WIR-Bank, die Unternehmen mit nahezu zinsfreien Krediten versorgt.
  • Zum Anderen möchte ich noch kurz das Schwundgeld des belgischen Ökonomen Silvio Gesell aufgreifen. Diesem liegt ein Negativzins zugrunde. Das bedeutet, dass das Geld stetig an Wert verliert.

Zinseszins

Geld ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Es beeinflusst unser Leben sehr stark. Für Viele klingt es wohl wie ein Märchen, dass sich Geld im Laufe der Zeit automatisch vermehrt. Das Ganze funktioniert nämlich, ohne dass der Profiteur dafür arbeiten muss. Hier kommt der Zinseszinseffekt ins Spiel.

Selbst Albert Einstein schien beeindruckt vom exponentiellen Wachstum des Zinseszins. Ihm wird nachgesagt, den Zinseszins als das „Achte Weltwunder“ und die „größte Erfindung des menschlichen Geistes“ bezeichnet zu haben. Bis heute wird sich darüber gestritten, ob Albert Einstein das wirklich so formuliert hat. Sollte er es tatsächlich gesagt haben, dann hatte er aber wieder mal absolut recht.

Der Zinseszins beschreibt die Zinsen, die Anleger auf Zinsen erhalten. Werden Zinsbeträge umgehend reinvestiert oder thesauriert kommt es zum Zinseszinseffekt. Das angelegte Kapital wächst schneller, da ausgezahlte Zinsen umgehend wieder verzinst werden.

Das macht das Konzept des Zinseszins zu einem einfachen und effektiven Mittel im Vermögensaufbau. Er ist dafür verantwortlich, dass dein Geld ab einem gewissen Punkt effizienter für dich arbeitet, als du selbst es jemals könntest.

Rechenbeispiel

Um dir zu verdeutlichen, wie mächtig der Zinseszins tatsächlich ist, habe ich zwei Vergleichsrechnungen gemacht.

Natürlich wirst du im echten Leben niemals jedes Jahr die selbe Rendite erzielen können, aber eine durchschnittliche Rendite von 7 Prozent ist wirklich realistisch. Der MSCI-World, ein ETF, welcher die Weltwirtschaft abbildet hätte das in den letzten Jahrzehnten auf jeden Fall hinbekommen.

Zinseszins:

Zinseszinsrechnung
Werden 3.000 € mit 7 % Zinsen p.a. angelegt, hat sich das Anfangskapital bereits nach rund 11 Jahren mehr als verdoppelt. Nach 15 Jahren hat es sich sogar schon fast verdreifacht. Das Wachstum wird immer schneller und schon bald erhältst du dein Startkapital jährlich.

Zins:

Zinsrechnung
Werden 3.000 € zu den gleichen Konditionen ohne Zinseszinseffekt angelegt, ist das Kapital erst nach 15 Jahren auf knapp über 6.000 € angewachsen.

Natürlich kann man hier und da noch einige Faktoren optimieren. Schon 1 Prozent mehr Rendite, ein höheres Startkapital oder eine minimal höhere Laufzeit kann einen gewaltigen Unterschied machen.

Überzeugt?

Wenn dich das noch nicht überzeugt, dann vielleicht einer der folgenden Funfacts:

  • Warren Buffett hatte im Alter von 47 Jahren noch nicht ganz 70 Millionen US-Dollar. Dank des Zinseszinseffekts, der mit längerer Laufzeit immer stärker wird, bringt er es 44 Jahre später auf über 100 Milliarden US-Dollar. Warren Buffett war schon immer ein guter Anleger, aber der Zinseszins macht das gewaltige Vermögen seiner frühen Jahre zu einem Tropfen im Ozean.
  • Hätte Jesus im Jahre 0 den Gegenwert von einem Cent angelegt und eine durchschnittliche Rendite von 1 Prozent (inflationsbereinigt) erzielt, hätte er im Jahr 2000 ein nicht ganz so beeindruckendes Vermögen von über 4 Millionen Euro. Hätte er es auf eine durchschnittlicher Rendite von 2 Prozent (inflationsbereinigt) gebracht, hätte er allerdings schon ein Vermögen von über 1.500.000.000.000.000 das sind 1,5 Billiarden Euro. Mit dem Dreifachen davon könnte er sich die ganze Welt kaufen.

Natürlich ist vor allem das letzte Beispiel sehr übertrieben. Über tausende von Jahren kann so viel passieren, dass es eigentlich keinen Sinn macht, damit zu kalkulieren. Man sieht allerdings sehr schön, welchen gewaltigen Unterschied ein Prozent in der Rendite ausmachen kann und wie stark der Zinseszins werden kann.

Aus beiden Beispielen geht allerdings hervor, wie viel Geld in den letzten Jahren der Rechnung steckt. Merk’ dir also, dass du so früh wie möglich anfangen solltest zu investieren. Auch wenn es nur wenig ist, was du aktuell investieren kannst, kann mit genügend Zeit sehr viel daraus werden.

Welche Anlageformen eignen sich, um mit Zinseszinsen Vermögen aufzubauen?

Idealerweise wird entweder früh ein größerer Betrag angelegt oder es werden regelmäßig kleinere Beträge, beispielsweise im Rahmen eines Sparplans, investiert.

Zudem solltest du dein Geld so lange wie möglich für sich arbeiten lassen. Der Zinseszinseffekt braucht viel Zeit, um seine volle Kraft zu entwickeln. Um möglichst viel vom Zinseszinseffekt profitieren zu können, lohnen sich insbesondere Anlagen mit einem hohen Zins.

Da diese Anlagen potenziell riskanter sind, empfiehlt es sich grundsätzlich das Kapital über verschiedene Anlageklassen und Laufzeiten zu streuen.

Aktien sind der Klassiker unter den renditeträchtigen Anlagen. Aufgrund ihrer Wertschwankungen sind sie allerdings nur mit Vorsicht zu genießen. Aktienfonds hingegen bieten die Möglichkeit zur Diversifikation des Portfolios.

Eine ebenfalls sehr hohe Rendite kann mit Immobilien erzielt werden. Durch den Einsatz von Fremdkapital ist eine zweistellige Rendite hier durchaus realistisch.

Natürlich können sich auch alternative Anlagemöglichkeiten wie das Crowdinvesting bzw. Crowdfunding lohnen. Diese locken teilweise mit sehr hohen Zinsen, bergen dafür aber ein etwas höheres Risiko.

Fazit

Der Zinseszins ist kein Geheimnis, das nur Wenigen zugänglich ist. Jeder kann ihn für sich nutzen. Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, wie wichtig es gerade wegen des Zinseszins ist, bereits in jungen Jahren zu investieren. Sei dir aber immer der Inflation bewusst. Wenn du es schaffst, dein Geld in 10 Jahren zu verdoppeln ist das gut. Real wirst du dir damit aber nicht das doppelte kaufen können, da es immer auch an Wert verliert.

Um dies erfolgreich zu bewerkstelligen, empfehle ich dir dringend, dich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Schau’ dir gerne die Artikel an, die ich dir hier verlinkt habe und bilde dich auch außerhalb meines Blogs finanziell weiter. Nur so wirst du zum ultimativen Profitmacher.

Danke fürs Lesen und viel Erfolg beim Investieren!