Wie funktioniert unser Geldsystem? – Verstehe, warum du arm bist.

Veröffentlicht von Moritz am

Rein und raus – reibungslos. So werde ich dir in diesem Artikel das Geldsystem erklären. Um es zu verstehen erwarte ich von dir, dass du die folgenden Zeilen nicht nur durchliest. Wenn du das Gefühl hattest, was du gerade gelesen hast, versuche es zu verbildlichen. Es gibt diesen Spruch: Du hast etwas erst verstanden, wenn du es einem Grundschüler erklären kannst. Wenn du mit der Lektüre fertig bist, erwarte ich diese Kompetenz von dir.

So ungefähr könnte es aussehen, wenn die für dich zuständige Zentralbank entschließt, dein Geld zu entwerten. Heute erkläre ich dir, warum das passieren muss und was du dagegen tun kannst.

Warum wir Geld brauchen

Zuerst stellen wir klar, warum wir Geld brauchen. Dazu ist es wichtig zu begreifen, was wir unter Geld verstehen. Da dies gerade jedoch nicht das zentrale Thema ist, gehe ich nur darauf ein, warum Geld so wichtig für unser System ist.

Stell dir vor, es gibt kein Geld. Was kann ein Bauer machen, wenn er gerne ein Werkzeug für seine Arbeit kaufen möchte? Ganz klar: Er bietet dem Schmied ein anderes Tauschmittel an. Zum Beispiel könnte er ihm Weizen oder Eier für seine Arbeit geben. Das wird auch im Einzelfall sehr gut klappen, schließlich muss sich der Schmied auch irgendwie ernähren. Selbst wenn dieses Tauschgeschäft so auch praktisch funktionieren könnte stellen sich schon eine Menge Probleme. Im Folgenden einige Wenige:

  • Die Lebensmittel werden mit der Zeit schlecht. Sie müssen also schnellstmöglich vertauscht oder konsumiert werden.
  • Niemand hat Bedarf an einer großen Zahlung eines einzelnen Gutes. Größere Projekte bleiben also aus.
  • Der Schmied findet die Lebensmittel des Bauern vielleicht minderwertig, was soll er also damit?
  • etc.

Ganz zu schweigen von der Vielzahl an möglichen Tauschkombinationen in einem realen Markt. Es wird viel zu chaotisch, undurchsichtig und Konfliktpotenzial gibt es unbegrenzt. Was ist also die Lösung?

Ein allgemein anerkanntes Zahlungs- und Tauschmittel. Das Geld. Damit wird die Anzahl an stattfinden Tauschkombinationen stark reduziert und der Wert verschiedener Güter kann gemessen und verglichen werden. Es ist nur noch wichtig, dass jeder es besitzen und damit handeln kann.

Die Entwicklung des Geldes und frühere Zahlungsformen interessieren uns im Moment nicht. Wenn du weißt, warum Geld notwendig ist, reich das erstmal aus.

Unser Geldsystem

Wie kommt neues Geld in die Wirtschaft? Warum ist die Entstehung von neuem Geld nicht aufhaltbar? Warum ist das schlecht? Was kannst du tun? Jetzt geht’s ans Eingemachte! Um das Geldsystem zu erklären, schaffe ich ein Modell. In diesem gibt es eine einzige Bank. Das ist völlig ausreichend, um unser Geldsystem anschaulich darzustellen. Und los geht’s!

Wie Geld entsteht

Geld entsteht nicht aus dem Nichts. Es wird verliehen. Um Geld zu erschaffen brauchen wir jemanden, der Schulden machen will. Ob dies aktiv durch einen Kredit oder passiv durch Ankauf von Anleihen passiert, ist nicht weiter wichtig. Die Gleichung lautet [Geld im Umlauf = Vorhandene Schulden bei der Bank]. So weit so gut. Wir sind aber noch nicht am Ende.

Wer einen Kredit aufnimmt, zahlt nämlich nicht nur das, was er sich geliehen hat, zurück. Er muss zusätzlich Zinsen bezahlen. Damit wird es spannend.

Der “Fehler” im Geldsystem

Mein Modell besteht aus 11 Marktteilnehmern. 1 Bank, 10 Kreditnehmer. Die Bank leiht jedem dieser Kreditnehmer 100.000 Euro und verlangt für die gesamte Laufzeit 10 Prozent Zinsen. Jeder der Kreditnehmer baut sich dafür jeweils ein Haus. Durch diesen Prozess zirkuliert das Geld natürlich innerhalb der Gemeinschaft.

Wir haben nun 10 Häuser, 1 Million Euro, die auf alle Bewohner verteilt sind und 1.100.000 Euro, die die Bank noch bekommt. Du hast es erfasst! Es gibt mehr Schulden, als Geld. Da die Bank in unserem Fall nicht das Ziel hat, die Menschen in den Ruin zu treiben, bleibt also nur eine Option. Neues Geld muss her.

Du kannst dieses Modell nun auf ganz Europa ausweiten. Nach jahrzehntelangem Bestehen des Euros gibt es sehr viel mehr Schulden, als es Geld gibt. Den Banken bleibt nichts übrig, als neues Geld zu verleihen. Würde dies nicht laufend passieren, würden alle Staaten von heute auf morgen bankrott gehen.

Deshalb sollte der Abbau von Staatsschulden auch niemals das Ziel sein. Niemand sieht vor, die Schulden zu verringern. Wenn du mein Modell begriffen hast, verstehst du auch, warum das gar nicht möglich ist.

Warum dich unser Geldsystem arm macht

Mach’ dir also keine Sorgen, wenn du erfährst, wie viele Schulden dein Staat hat. Denk’ lieber an dich selbst.

Wenn du schon länger auf meiner Website bist, trifft eine der folgenden Aussagen auf dich zu:

Du…

  • …hast ein hohes Einkommen.
  • …arbeitest daran, ein hohes Einkommen zu erzielen.
  • …bist nicht auf ein hohes Einkommen angewiesen, weil du schon viel Geld hast.

In jedem Fall kannst du viel verlieren. Was passiert nämlich, wenn immer mehr Geld erschaffen wird? Es verliert seinen Wert. Damit meine ich nicht in seiner Gesamtheit; 100 Prozent des Geldes hat immer den selben Wert. Dein 100 Euro-Schein macht allerdings bei steigender Geldmenge einen immer kleiner werdenden Anteil dieser Gesamtmenge aus. Er verliert seinen Wert. Das nennt man dann übrigens Inflation.

Die Balance ist hierbei entscheidend. Wichtige gesellschaftlich Probleme ließen sich in sekundenschnelle von Staatsseite aus lösen. Die Renten sind zu niedrig? Leiht mehr Geld, um sie zu erhöhen! Die Pflege verdient zu wenig? Leiht mehr Geld und bezahlt sie besser! Das Internet ist zu schlecht? Leiht Geld und investiert in den Ausbau! Es gibt aber einen einfachen Grund, warum das nicht passiert und den haben wir eben kennengelernt: Die Inflation.

Die normalen Gehälter brauchen eine Zeit, um die Inflation einzuholen. Mit jedem geliehenen Geldschein verliert das Geld auf den Konten der Menschen an Wert. Wir könnten die oben genannten Probleme wirklich von heute auf morgen angehen. Das sollten wir aber lieber schrittweise und nach und nach tun, weil wir sonst nur weitere, zum Teil noch größere Baustellen öffnen würden.

Du siehst: Dir wird also schleichend immer mehr Kaufkraft genommen. Noch schlimmer: Dein Gehalt steigt wahrscheinlich nicht schnell genug, um der Inflation entgegenzuwirken. Du weißt jetzt auch genau, warum das so ist. Die Masterfrage: Was kannst du dagegen tun? Das beantworte ich dir gleich.

Wie kannst du dich schützen?

Du musst nicht anfangen zu investieren. Das hast du schon. Geld ist auch eine Anlageklasse. Wenn du das Geldsystem verstanden hast, weißt aber auch, dass es vermutlich nicht die beste Anlageklasse ist. Solltest du jetzt dein ganzes Geld, sobald du es verdient hast, investieren? Auf keinen Fall!

Cash hat seine Nachteile, trotzdem ist es als kurzfristige Anlage durchaus interessant. Dein Notgroschen sollte auch nicht das einzige Geld sein, das du besitzt. Wenn du nämlich dein ganzes Geld in Investitionen geparkt hast, kannst du bei interessanten Gelegenheiten nämlich gar nicht einsteigen.

Wenn die Aktienkurse gerade schlecht laufen und dir ein vielversprechendes Start-Up eine interessante Investitionsmöglichkeit bietet, kannst du mit einem guten Cash-Anteil in deinem Portfolio einiges anfangen.

Du kannst dann nämlich sowohl in das Start-Up investieren als auch von den günstigen Einstiegskursen Gebrauch machen.

Investieren ist allerdings ein Thema für sich. Hier gehe ich darauf genauer ein.

Ziel dieses Artikels war es nur, dir das Geldsystem näher zu bringen. Ich wollte dir damit die Wichtigkeit des Investierens klarmachen. Wenn du schön mitgedacht hast, solltest du noch einen weiteren Schluss ziehen können: Fremdkapital ist King! Ohne einen guten Plan ist Fremdkapital ein schneller Weg zum Ruin, aber behalte dir im Hinterkopf, dass die Inflation der beste Freund des Schuldners ist.

Die Inflation ist der beste Freund des Schuldners.

profitmacher.com – beim Schreiben dieses Artikels

Ein Lob an mich selbst: Ich finde den gerade geschriebenen Artikel wirklich gut. Auch der Satz, den ich nochmal betont habe, ist meiner Meinung nach Gold wert.

Wenn du bis hierhin gelesen hast, kann ich dir noch einen Leitartikel empfehlen. Die Zeilen, die du gerade hinter dich gebracht hast, sind nämlich Teil eines viel größeren Themas:

Hier lernst du, wie du ein Profitmacher wirst.

Danke fürs Lesen und viel Erfolg auf deinem Weg.