Zeit ist Geld! – 4 Dinge, die dieses Sprichwort lehrt

Veröffentlicht von Moritz am

Zeit ist Geld – diesen Spruch kennt jeder. Viele scheinen ihn aber nicht richtig zu verstehen. Wo kommt der Spruch eigentlich her und wieso ist er gerade für Unternehmer mehr als eine Binsenweisheit?

Heute erkläre ich dir, was du aus diesem einfachen Sprichwort lernen kannst und warum “Zeit ist Geld” eines deiner Prinzipien als Profitmacher ist. Los geht’s!

Zeit ist Geld
Zeit ist Geld – Das Stock-Foto spricht eine klare Sprache!

Woher kommt das Sprichwort “Zeit ist Geld”?

Die famose Aneinanderreihung drei einfacher Worte ist noch gar nicht so lange famos. Erstmalig bekannt wurde der Satz nämlich 1748 durch das Buch “Ratschläge für junge Kaufleute” von Benjamin Franklin. Dieser Gründervater der Vereinigten Staaten von Amerika ergänzte das Ganze mit einer kleinen Geschichte, die ich dir natürlich (zusammengefasst) nicht vorenthalten möchte.

“Zeit ist Geld” am Beispiel von Benjamin Franklin

Die Geschichte handelt von einem Kunden, der die Geschäftsräume von Benjamin Franklin betreten hatte. Er interessierte sich für eines der Bücher von Franklin und erfuhr vom Verkäufer, dass dieses einen Dollar kosten würde.

Daraufhin wollte er Benjamin Franklin persönlich sprechen, welcher kurzerhand einen Dollar und 25 Cent dafür haben wollte. Die Erklärung dafür war, dass Franklin gerade von seiner Arbeit abgehalten wurde, weshalb das Buch mit jedem Nachfragen teurer werde.

Hier kannst du die Geschichte übrigens etwas ausführlicher nachlesen.

Natürlich darfst (und solltest) du deine Verträge weiterhin verhandeln. Die Geschichte zeigt aber sehr einfach, wie Benjamin Franklin das Sprichwort in seinem Buch interpretiert hat. Ich persönlich ziehe meine Schlüsse in eine andere Richtung; nun werde ich dir diese vorstellen.

Zeit ist ein wirtschaftliches Gut

“Zeit ist Geld” – das kannst du dir zunutze machen. Bevor es damit losgeht, müssen wir aber einen kleinen Exkurs machen.

Ein Tauschhandel ist wie eine Gleichung. Kaufst du ein Brot für einen Euro, dann sieht die Gleichung folgendermaßen aus:

  • 1 Brot = 1 Euro – Der Tauschhandel aus objektiver Sicht.

Wichtig zu verstehen ist, dass auf jeder Seite dieser Gleichung eine andere Person steht. Links wäre der Verkäufer und rechts der Käufer, die, sollte der Tausch Zustandekommen, die Seiten wechseln.

Damit überhaupt getauscht wird, darf aus subjektiver Sicht kein Gleichheitszeichen auftreten. Das klingt recht kompliziert, ist aber sehr einfach:

  • 1 Brot < 1 Euro – So sieht es der Verkäufer. Das Brot ist ihm weniger Wert, als der Euro. Deshalb verkauft er überhaupt.
  • 1 Brot > 1 Euro – So sieht es der Käufer. Das Brot ist ihm mehr Wert, als der Euro. Deshalb ist er bereit zu tauschen.

Es muss also einen Mehrwert für beide Seiten geben. Dieser hängt allerdings auch unweigerlich mit der anderen Seite zusammen. Der Bäcker würde auch für 50 Cent verkaufen, wenn er dafür nur ein Viertel des Brotes “bezahlen” müsste.

Um wissen zu können, wie hoch der Preis für einen Mehrwert sein muss, ist es also unverzichtbar, den Preis des eigenen Produktes zu kennen.

Nehmen wir an, mitsamt Verkaufsgespräch könnte der Bäcker ein Brot pro Minute (sicher) produzieren und verkaufen. Die Produktion (Zutaten, Miete, Strom, etc…) würde ihn 40 Cent kosten. Auch hier liegt eine Gleichung vor:

  • 40 Cent < 1 Brot – Wenn es sich also lohnt, ein Brot zu produzieren, ist dieses Brot dem Bäcker mehr als 40 Cent wert.
  • 1 Euro > 1 Brot – Zusammen mit der Gleichung von vorhin (aus Sicht des Bäckers) ergibt sich ein Gleichungssystem.

Der Bäcker verdient also 60 Cent pro Brot, beziehungsweise (0,60 Euro/Brot * 60 Brote/Stunde) 36 Euro pro Stunde. Das ist nicht wirklich ein Gewinn, sondern vielmehr wieder ein Tauschhandel. Das sieht dann folgendermaßen aus:

  • 60 Brote (24 Euro) + 1 Stunde Zeit = 60 Euro
  • 1 Stunde Zeit = 60 Euro – 24 Euro
  • 1 Stunde Zeit = 36 Euro

36 Euro ist also eine Stunde des Bäckers wert, solange die Preise auf beiden Seiten gleich bleiben. Was kann er mit dieser Information anfangen?

Zeit ist kostbar

Der Bäcker hat sich ein Business aufgebaut. Kunden kennen und schätzen die Qualität seiner Ware und kommen zu ihm. Im Grunde kann er sich nicht über seine finanzielle Situation beklagen, jedoch hat er ein Problem.

Sein Einkommen ist nämlich an seine Zeit gebunden. Wenn er diese lieber für etwas anderes nutzen möchte, wird er nichts mehr verdienen. Er ist zu sehr betroffen von “Zeit ist Geld”.

Zum Glück ist aber Zeit nicht gleich Zeit. Während die Zeit eines Bäckers in einer Bäckerei 36 Euro wert ist, wird sie beispielsweise in einem Büro vielleicht nicht ganz so wertvoll sein. Hätte er seine Bäckerei nicht, wäre seine Zeit auch als Bäcker keine 36 Euro pro Stunde wert.

Du merkst schon, worauf das Ganze hinausläuft. Der Bäcker kann seine Arbeit outsourcen. Während ein Angestellter für vielleicht 20 Euro pro Stunde in der Bäckerei steht, könnte sein Chef nun (falls er ein echter Profitmacher ist) seine Zeit auf andere Weise nutzen. Er könnte eine zweite Filiale aufbauen und in dieser wieder die Zeit eines Angestellten gegen Geld tauschen. Die Zeit seiner Angestellten wird zum Geld ihres Chefs.

Zeit ist kostbar und begrenzt
Verstehe. dass deine Zeit begrenzt ist, genau das macht sie so kostbar.

Nicht jede Zeit ist Geld

Du hast gesehen, dass Zeit nicht immer den gleichen Wert hat. Natürlich muss ich an dieser Stelle allerdings auch Zeit erwähnen, die keinen finanziellen Wert hat. Dazu gehört Zeit,…

  • … die du mit deiner Familie verbringst.
  • …die du mit Freunden, welche nicht an wirtschaftlichen Themen interessiert sind, verbringst.
  • …die du mit der Befriedigung deiner Triebe und Bedürfnisse verbringst.
  • …etc.

All’ diese Dinge bringen dir im Normalfall kein Geld. Versteh’ mich aber bitte nicht falsch: Du kannst (und solltest) den obengenannten Tätigkeiten auf jeden Fall nachgehen. Wenn du keinen sozialen Kontakt hast und nichts mehr isst, hast du sicherlich mehr Zeit, um Geld zu verdienen. Langfristig funktioniert dies aber natürlich nicht. Du musst (und kannst) nicht 100 Prozent deiner Zeit als Profitmacher unterwegs sein.

In jedem Fall solltest du dir aber bewusst sein, dass deine Zeit begrenzt ist. Ich denke, ein gutes Verhältnis zwischen Arbeit und den obengenannten Punkten ist nicht verkehrt. Zeit direkt gegen Geld zu tauschen finde ich allerdings fast schon schade.

Die Zeit raubt dein Geld

Nicht unerwähnt sollte das Sprichwort “Zeit ist Geld” auch in einem anderen, negativen Zusammenhang bleiben. Jahr für Jahr stiehlt dir die Zeit dein Geld. Natürlich macht sie das nicht direkt. Sie ist vielmehr ein indirekter Faktor, der die Auswirkungen der Aktionen der Biggest Player in unserem Finanzsystem zeigt. Natürlich meine ich die Aktionen der Zentralbanken.

Damit meine ich nicht die Gesamtheit des Geldes, welche ihren Wert durch die Wirtschaftsleistung eines Landes definiert. Es geht um deine 100 Euro, die einen immer kleineren Teil dieser Gesamtheit ausmachen. Geld wird nämlich ständig gedruckt und Staatsschulden werden immer höher. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Geld verlierst du also.

Die Inflation wird in unserem System nie enden und Staatsschulden können unmöglich zurückbezahlt werden. Das macht mein Statement: “Die Zeit raubt dein Geld” zu einem Fakt. Warum das so ist und wie Inflation genau zustande kommt, erkläre ich dir übrigens hier.

Lass’ Zeit für dein Geld arbeiten

Fast schon paradox, aber du kannst Zeit nicht nur dafür nutzen, Geld zu verlieren. Vielmehr kann dich diese reich machen. Natürlich spreche ich hier vom Investieren. Zeit, die vergeht, lässt deine Investments für dich arbeiten. Wählst du diese gut aus, entwickeln sie sich langfristig besser, als das Geld, das du anfangs investiert hast.

Es ist klar, dass du damit im Normalfall nicht aus 1.000 Euro innerhalb von 3 Jahren eine Million machen kannst. Die meisten Menschen unterschätzen allerdings, was über einen längeren Zeitraum beim Investieren möglich ist. Zins und Zinseszins (welchen ich hier erkläre,) können dich langfristig unfassbar reich machen. Das ist keine Übertreibung; das Konzept des exponentiellen Wachstums ist wirklich unfassbar.

Zeit ist der beste Freund des Investors

profitmacher.com

Fazit

Ich fasse die 4 Lehren, die du aus dem Sprichwort “Zeit ist Geld” ziehen kannst, nochmal zusammen:

  • Zeit ist potenziell verdientes Geld, du solltest sie nutzen.
  • Nutze die Zeit Anderer, um Geld zu verdienen.
  • Die Inflation macht Zeit zum Dieb deines Geldes.
  • Durchs Investieren kannst du dich vor der Inflation schützen und Zeit zu deinem Helfer machen.

Ich hoffe, die Gleichungen machen diesen Artikel nicht zu kompliziert. Hätte ich diese weggelassen, hätte ich das Thema aber viel zu seicht aufgegriffen.

Solltest du die Sache mit den Gleichungen nicht verstanden haben, ist das nicht weiter schlimm. Ich denke, die Essenz dieses Artikels liegt ohnehin mehr im dazugehörigen Text.

Das Ziel dieser Website ist es, Themen tiefgreifend und doch recht einfach zu behandeln. Ich hoffe, das ist mir hiermit einigermaßen gelungen.

Danke fürs Lesen, viel Erfolg und denk dran: Zeit ist Geld!